Die Vorfreude auf die Eifelfahrt war bei allen groß, denn dieses Mal mussten wir nicht wieder Jahre auf ein Wiedersehen mit Ruth und Jakob Bissels und ihrer Familie warten.
Schnell war der LKW am Boeckelter Schießstand gepackt und noch schneller, sehr wahrscheinlich unter ewigem Zeitrekord, in Haus-Eichen wieder abgeladen und alles aufgebaut.
Eingeläutet wurde die diesjährige Eifelfahrt dann traditionell mit dem gemeinsamen Abendessen vom Grill. Aber natürlich erst, als alle Teilnehmer angekommen waren. Dieses Jahr wurde vereinzelt auch der Zug für die Anreise genutzt, was, unter Beachtung eines unfreiwilligen Umstiegs und einigen Sprints, zu nur ca. 20 Minuten Verspätung führte.
Die erste Nacht wurde dann trotz des strahlend blauen Himmels ziemlich ungemütlich. Zum einen weil mit nur 2 Grad sehr kalt (besonders wenn man ohne Schlafsack oder mit einem Sommer-Schlafsack ohne funktionierenden Reißverschluss reist) und zum anderen aufgrund der Bauernhoftiere der anderen (nervigen?) Art in der Nachbarschaft von Jakob und Ruth.
Denn hier wohnen Pfauen und die sind, wie alle Eifelfahrer nun bestätigen können, nachtaktiv und dabei sehr anstrengend mit ihrem lauten und schrillen Kreischen.
Da die Tiere auch von ihrem Gelände herunter spazieren, wurde eines Morgens einer von uns von einem dieser Wesen überrascht und trat kampfunwillig den Rückzug an.
An beiden Tagen hatten wir bestes Eifelwetter: Sonne pur und wolkenloser Himmel. Dennoch hielt sich der Sonnenbrand wegen des fleißigen Eincremens bei allen weitestgehend im Rahmen. Auch bei unserem Besuch im Freibad. Das Freibad in Schleiden ist quasi der Inbegriff für eine (gelungene) Eifelfahrt. Denn wenn es uns dort hin verschlägt, kann sich das Wetter definitiv sehen lassen. Und auch die Fahrt, traditionell selbstverständlich mit den Fahrrädern, ist zum Einstieg in das bergige Wochenende verhältnismäßig leicht.
Dennoch hatte ein Teilnehmer das Wochenende über das grandiose Talent alle Fahrräder, die sich nicht rechtzeitig vor ihm versteckten, auf verschiedenste Weise fahrunfähig werden zu lassen. Als alle, fahrend oder eben schiebend, das Freibad erreicht hatten, wurde der Tag mit Schwimmen, Rutschen und Spielen verbracht.
DAS Eifelspiel dieses Jahr war mit Sicherheit Uno Flip. So manche Fehde zog sich das ganze Wochenende über und musste in unzähligen Duellen mal um mal ausgetragen werden.
Die Rückfahrt, leider zog sich auch hier der hohe Fahrradverschleiß durch, wurde durch die Radio-Konferenz des letzten Fußball-Bundesliga-Spiels untermalt. Leider konnte sich nur ein Teilnehmer am Ende über das Ergebnis freuen, aber auch die Mitfahrer, die keine Ahnung von Fußball haben, hatten ihren Spaß an den hitzigen Debatten und Rechnereien, welches Team nun wie spielen muss, damit wer die Meisterschale holt.
Damit die Eifelfahrt auch in der nächsten Generation weiterhin für Begeisterung sorgt, erhielten wir Besuch aus der Heimat mit Wohnwagen und Nachwuchs-Eifelfahrer. Dieser wurde auch bereits fleißig in die Traditionen eingeführt und hatte sichtlich Spaß am gemeinsamen Spielen.
Der nächste Tag begann so, wie der letzte aufgehört hat: mit sensationell gutem Wetter. Dies war Anlass genug, fürs Brötchenholen eine neue Route zu testen. Das Fazit: Landschaftlich um einiges schöner, da weniger Hauptstraße, dafür aber auch anstrengender.
Noch anstrengender wurde es aber für unsere beiden Marathon-Radler, die sich am Sonntag auf ihre Sattel schwangen um mit den Fahrrädern heim zu fahren.
Der Rest der Gruppe fuhr, über mehr oder weniger gefestigte Wege, zur Kartbahn. Das auf diesem Weg das nächste Fahrrad des zerstörerischen Teilnehmers dran glauben musste, muss nicht gesondert erwähnt werden. In Dahlem angekommen drehten einige ein paar flotte Runden über den Asphalt und wurden vor wunderbarem Panoramablick eifrig angefeuert.
Nach einem gemütlichen letzten Abend mit Lagerfeuer und Stockbrot hieß es am nächsten Morgen dann wieder Abschied nehmen.
Schnell war alles zusammen gepackt und die Heimreise angetreten.
Alle sind sich einig, dass die Eifelfahrt wieder eine wunderschöne Zeit war!